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Dieses Palais ist die pure Pracht

Bad Oeynhausen

Rund um die Fontänen und Wasserspiele vor dem neobarocken Palais planschen kleine Kinder. Leise Musik spielt im Hintergrund. 

Durch den zauberhaft angelegten Garten flanieren die Menschen ohne Eile. Die Vöglein zwitschern. Die Szenerie im Kurpark von Bad Oeynhausen ist von fast romanhafter Schönheit und versetzt mit sofortiger Wirkung in eine andere Zeit. Seine Entwicklung verdankt die Stadt der Entdeckung von Thermalquellen Mitte des 19. Jahrhunderts. Oeynhausen wurde zum Kurbad, zum Reiseziel und Erholungsort für das gehobene Bürgertum. 

Seine erste Blüte hatte die Stadt um die Jahrhundertwende: Der Grundstein für das neue Kurhaus auf der Anhöhe im Park wurde 1905 gelegt. Drei Jahre später folgte die feierliche Eröffnung des pompösen Gebäudes. Der Innenbereich des Kurhauses vereint stilistische Elemente des Neobarock und des Jugendstils. Das Ensemble diente als gesellschaftlicher Mittelpunkt – mit einem Lesesaal, verschiedenen Gesellschaftsräumen, einem Restaurant, einem Billardzimmer und einer Konzerthalle. Während der britischen Besatzungszeit von 1945 bis 1954 wurde der Gebäudekomplex stark beschädigt. Erst 1955 wurde das Palais aufwändig wieder instand gesetzt. Etliche kleinere Hallen und Pavillons wurden ganz abgerissen. Zu Beginn der 1980er Jahre fand ein großes Casino im linken Flügel einen perfekten Rahmen für seinen Spielbetrieb. 1999 zog das Casino aus dem Ostflügel aus. Das für seinen Zweck inzwischen völlig überdimensionierte Gebäude brauchte viel Phantasie und eine völlig neue Bestimmung. Familie Grote entschied sich, dem betagten Prachtbau mit Kultur, Gastronomie und gepflegtem Nachtleben zu neuem Glanz zu verhelfen. Eine ehrgeizige Vision. Ein großes Projekt. Ein Abenteuer, das gelang. Die moderne Varieté-Bühne im prunkvollen Theatersaal ist das pulsierende Herzstück des Palais. Darum ranken sich das Restaurant Leander, der Palmengarten, die Kaffeeterrasse am Fontainenpark, ein großer Festsaal für Feierlichkeiten aller Art, Tagungsräume und der ADIAMO Dance Club im Ostflügel. Ausgestattet mit zahlreichen Säulen, Stuckmarmor und Kassettendecken hinterlässt die Architektur großen Eindruck. Durch viele moderne gestalterische Elemente konnte charmant die Brücke ins Jetzt geschlagen werden. Ein Ambiente, das seinesgleichen sucht. Mit tausend und einer Möglichkeit, hier zu essen, zu feiern, zu tanzen und Varieté-Kultur zu erleben, ist das „wachgeküsste Märchenschloss“ heute ein Magnet für die ganze Region.